GestaltAkademie Köln

Die Philosophie der Akademie für Paare

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Die Philosophie der Akademie für Paare

Menschen suchen Partnerschaft und Liebe, sie ist uns wesenshaft. In intimer Beziehung finden wir individuelles Glück wie Verbundenheit – können uns in unserer Ganzheit erleben. Aktuelle Studien belegen, dass dieser Wunsch auch bei jungen Menschen in unserer Gesellschaft an erster Stelle ihrer Werteordnung steht, trotz des häufigen Scheiterns eben dieser Beziehungen.

Partnerschaft stellt einen einzigartigen Raum für persönliches Wachstum dar. Die hohe Energie und Dichte der Liebesbeziehung fordert uns sozusagen zur Entwicklung heraus – auf der Schattenseite kann anhaltend blockierter Liebesfluss zerstörerisch wirken – für uns als Einzelne wie auch als Gesellschaft.

Erfüllende Liebe finden wir nicht durch Zufall, auch nicht durch angestrengte Suche nach genau „dem richtigen Partner/der richtigen Partnerin“. Sie vollzieht sich auch nicht durch den Versuch, den wunderbar rauschhaften Zustand und die erotische Attraktion des anfänglichen Verliebtseins zu konservieren, wie manch romantische Fantasie nahelegt. Das Erleben der Verliebtheit birgt andererseits nicht einfach nur Illusion, es kann darin vielmehr in einer frühen Phase das gesamte Potenzial dieser Beziehung spürbar und sichtbar werden – aber eben als Potenzial, das erst realisiert werden will.

Der Weg zu erfüllender Partnerschaft kann – wie der Paartherapeut Hans Jellouschek schreibt – wohl am ehesten als die Entwicklung einer Kunst verstanden werden.

"Was das Liebeserleben eigentlich ist, scheint mir am deutlichsten zu werden durch den Vergleich mit dem Prozess eines Kunstwerks. (...) Am Anfang des Kunstwerks steht die Intuition. Die Intuition enthält die Vision des Kunstwerks, seine mehr oder weniger deutliche, mehr oder weniger faszinierende Voraus-Ahnung. Die Intuition ist aber in keinem Fall schon das Kunstwerk selbst. Der Künstler weiß, dass nur etwas daraus wird, wenn er jetzt, da ihm die Intuition zuteilwurde, in den Prozess der Realisierung eintritt. Für diesen Prozess braucht er: Material, Werkzeug, Können, und vor allem: Handeln, Tun, Arbeit. (…) Es ist ein Prozess von Versuch und Irrtum, indem der Künstler selber vieles dazulernt, Erfahrungen sammelt, scheitert, sich korrigiert, neue Anläufe macht, solange, bis er schließlich – mehr oder weniger vollkommen – seine intuitive Ursprungsidee in die Wirklichkeit übersetzt hat."

Zu den Grundstrebungen des Menschen (vgl. Fritz Riemann) gehört das Streben nach Autonomie ebenso wie das Streben nach Dazugehörigkeit, nach Selbstverwirklichung wie nach Hingabe. In diesem Spannungsfeld steht jeder Einzelne – in diesem Spannungsfeld entwickelt sich Beziehung. 

Wenn der Liebesfluss in der Partnerschaft zum Stocken kommt, wenn die Intimität zwischen den Partnern verloren geht, suchen Paare nach Lösungen – manchmal auch unbewusst. Ein Partner zieht sich vielleicht zurück, vernachlässigt oder übergeht eigene Anliegen, ein anderer zum Beispiel kleidet seine Unzufriedenheit in Vorwürfe, attackiert sein Gegenüber, ein Dritter wendet sich u.U. einer Außenbeziehung zu. Häufig führen diese Schritte nicht zur Lösung des Beziehungsproblems, sondern verstärken das Leiden oder führen zu weiterer Verhärtung.

Die Kunstfertigkeit, den Beziehungsalltag neben allen sonstigen Anforderungen zu meistern und gleichzeitig die Sehnsucht dieser Liebe zu nähren – die vielschichtigen eigenen Blickwinkel, Anliegen und Strebungen und gleichzeitig die des Partners zu berücksichtigen und passende Antworten zu finden – diese Kunst haben wir in der Regel nicht gelernt, sie ist in der (abgeschlossenen) Zweiheit des Paares nur schwer zu entwickeln. Manchmal braucht es die aufmerksame Anwesenheit eines Anderen, sozusagen den intimen und fördernden Blick eines Dritten, um die eigene Paardynamik zu verstehen, Verknotungen zu entwirren, Neues zu entdecken und zu integrieren.

Die Akademie soll ein Raum sein, dieses Verstehen zu fördern und kann Sie dabei begleiten, (wieder) Sinn und Glück in Ihrer Partnerschaft zu finden.